10. September 2005

Konjunkturaussichten
Die Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen hat ihre Prognosen für 2005 und 2006 nach unten revidiert. Aufgrund gedämpfter Exportaussichten und der abgekühlten Konjunktur in der EU dürfte das Wirtschaftswachstum für dieses Jahr noch 0.9% und für 2006 noch 1.5% betragen. Vor drei Monaten wurden noch 1.5% bzw. 1.8% prognostiziert. Die Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert und die Frühindikatoren deuten nicht auf eine unmittelbare Verbesserung hin. Nach wie vor spielen die aussenwirtschaftlichen Einflüsse der EU eine entscheidende Rolle. Positiv für die europäische Konjunktur ist der seit anfangs Jahr rückläufige Wert des Euro gegenüber dem Dollar. Die weiterhin steigenden Erdölpreise stellen mittlerweile ein beträchtliches Konjunkturrisiko dar.

Bruttoinlandprodukt
Im 2. Quartal 2005 ist das reale Bruttoinlandprodukt gegenüber dem Vorquartal um 0.3% gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresquartal betrug die Zunahme 1.1%. Zugelegt hat erneut der private Konsum mit 0.4% gegenüber dem Vorquartal, dessen Wert nachträglich von 0.2 auf 0.8% korrigiert wurde. Zugelegt haben auch die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen mit 5.8%. Ein markantes Wachstum ist auch bei den Bauinvestitionen zu verzeichnen mit 7%.

Konsumentenstimmung
Die Konsumentenstimmung hat sich im Juli im Vergleich zum April leicht verschlechtert. Dies ist der erste Rückgang seit Januar 2004. Trotzdem bewegt sich die Stimmung der Konsumenten immer noch im Bereich des langjärigen Durchschnitts. Besonders die Einschätzung zur allgemeinen Wirtschaftslage der nächsten 12 Monate ist zurückgegangen, während sich die Einschätzung zur finanziellen Lage kaum verändert hat. Die Arbeitsplatzsicherheit hat sich nicht verändert und verharrt weiterhin auf tiefem Niveau.

Arbeitsmarkt
Im Juli 2005 waren 139'902 Personen arbeitslos eingeschrieben, 759 weniger als im Juni. Dies entspricht einer Abnahme um 0.1% auf 3.5%.

Zinsen, Teuerung
Das Zinsumfeld ist weiterhin günstig, was sich günstig auf die Investitionstätigkeit auswirkt. Zunächst sind noch keine starken Zinserhöhungen zu erwarten. Im August betrug die Teuerung 1.0% gegenüber dem Vorjahr. Die Inflationserwartung für 2005 liegt bei 1.1% und für 2006 bei 1.0%.