8. November 2005

Die Mehrwertsteuer soll vereinheitlicht werden. Der Bundesrat arbeitet an einer Vorlage für die Einführung einer idealen Mehrwertsteuer, die bis im Frühling 2006 als Vernehmlassungsvorlage präsentiert werden soll. Als Begründung für diese radikale Reform wird angegeben, dass die heutigen Regeln unübersichtlich und kompliziert sind und deshalb die KMU in diesem Bereich entlastet werden müssten. Die wichtigsten Ziele sind die Abschaffung der zahlreichen Ausnahmen und ein einheitlicher Satz für alle Leistungen. Vorab sind allerdings die Akzeptanz und die Auswirkungen einer solchen Reform auf die Volkswirtschaft abzuklären.

Ein einheitlicher Satz hätte zum Beispiel zur Folge, dass sich die Nahrungsmittel wie auch Medikamente für die Konsumenten um mehrere Prozente verteuern werden. Auch die zahlreichen Ausnahmen wie Arzt- und Spitalbehandlungen, kulturelle und sportliche Anlässe, Versicherungsprämien, Wertpapiergeschäfte (die ohnehin schon durch die Stempelsteuer erfasst werden) und nicht zuletzt die Mieten stehen im Visier einer solchen Vereinheitlichung. Im Gegenzug soll durch diese Ausdehnung der Besteuerung die zukünftige Flat Rate wesentlich unter dem heutigen Normalsatz von 7.6% zu liegen kommen. Insgesamt kommt es also nicht zu einer Steuererhöhung, dennoch sind im Einzelfall für das Gewerbe und die Konsumenten Mehrbelastungen möglich.